Anlässlich des 30. Geburtstags unseres Bezirks / Kaiserreichs Oberland fand ein großes Bezirkslager am Anfang der Sommerferien statt.
Hier ein paar Erlebnisberichte:
Bezirkslager 2019
Von Luzia (Benediktbeuern)
Ich persönlich habe mich sehr auf das Bezirkslager im Allgäu in der ersten Woche der Sommerferien gefreut.
Ich meine Bezirkslager hieß, dass wir alle fünf Pfadfinderstämme aus dem Bezirk Oberland sein würden, nicht nur mein Stamm, nämlich Benediktbeuern.Das hieß auch jede Menge neue Leute und natürlich eine Woche leckeres Essen und eben Lagerleben.
Auf einem Lager finde ich, ist man immer eine Gemeinschaft: man erlebt gemeinsam neue Abenteuer, singt am Lagerfeuer und spielt zusammen British Bulldog (ähnlich wie schwarzer Mann). Unser Lager beginnt, wie auch jedes andere Lager, auf dem ich bisher war, mit dem Aufbauen der Jurten und Kothen und mit dem Herrichten des Lagerplatzes.
Aus einer großen Wiese wurde auch dieses Mal auf dem Bezirkslager ein kleines Zeltdorf und nachdem wir nach ein paar Tagen noch Lagerbauten bauten, hatten wir unter anderem einen Fahnenmast, ein Eingangstor und neben den Zelten Platz für Hängematten. Für mich war das, als hätten wir uns selbst ein bisschen neu erfunden.
Kaum waren die ersten zwei Tage vergangen, hatte ich mich auch schon a alles gewöhnt, an die Dienste, an die Gemeinschaft, an die verrauchte Jurte bei Regen und an die Lieder, die durch das Zelt schallen, während ich mich fühlte als wären wir die einzigen Menschen, weil es draußen dunkel, nass und kalt war.
Ich wurde hineingezogen in das Lagerleben, in die Wasserschlacht am Stammestag, in den Boot-Bau Wettbewerb am Stufentag, in den Postenlauf oder in das Flaggenklauen bei Nacht bei einem anderen Pfadfinderstamm.
Obwohl auch dieses Lager endlich ist, habe ich jetzt, wo ich auf einer Bank nahe dem Gemeinschaftszelt sitze und schreibe, nicht das Gefühl, dass die Erlebnisse und die Gemeinschaft dieses Bezirkslagers je enden könnte.
Bezirkslager 2019
Von Monia (Benediktbeuern)
In der ersten Sommerferienwoche sind wir mit den Pfadfindern im Allgäu unterwegs. Größtenteils haben wir schönes Wetter. Der ganze Bezirk, der aus Schliersee, Holzkirchen, Benediktbeuern, Baierbrunn und Seeshaupt besteht, ist da. Wir haben schon viel gemeinsam, und auch Stufen- und Stammesübergreifend, erlebt.
Beispielsweise haben wir einen Postenlauf gemacht, bei dem wir in kleinen Gruppen von ungefähr 3-5 Personen über den ganzen Lagerplatz gelaufen sind und Aufgaben erfüllen mussten. Dieses Jahr war das Thema Alexander der Große. Zu erreichen war in dem Spiel, eine Baugenehmigung für den zu bauenden Tempel zu erwerben. Insgesamt waren es ca. 30 Kleingruppen. Die Gewinner durften als erstes Abendessen holen und sich Süßigkeiten nehmen.
In der darauffolgenden Nacht wurden wir von anderen Pfadfindern „überfallen“, die unser Banner geklaut haben. Als Retourkutsche sind dann Pfadis, Rover und Leiter die nächste Nacht an deren Lagerplatz gefahren. Ich selbst war auch dabei und es war ziemlich kalt und wir lagen auf der Kuhwiese und haben gewartet bis unsere Kumpane soweit waren. Als wir gegen 4:00Uhr unser Ziel erreicht haben und einige Flaggen vom anderen Stamm weg waren, sind wir über den Lagerplatz gelaufen und haben die Leute aufgeweckt. Allerdings haben wir eine minimale Auslöse für die Banner bekommen, da es keine Gegenwehr des anderen Stammes gab, weil die alle geschlafen haben. Trotzdem hatten wir unseren Spaß auch wenn wir ziemlich fertig gewesen sind.
Am nächsten Tag hatten wir Stufentag, bei dem wir ein Floß gebaut haben. Ich habe nicht mehr viel mitbekommen, weil ich dann schlafen gegangen bin.
Heute haben wir Workshops, bei denen ich auch diesen Artikel schreibe. Es gibt sehr viele verschiedene Workshops und man kann auch jederzeit zwischen ihnen wechseln. Morgen werden wir unsere Lagerbauten wieder abbauen und ein wenig Ordnung schaffen, sodass wir am Samstag schnell wegkommen.
Bezirkslager 2019
Von Bonny (Benediktbeuern)
In der ersten Sommerferienwoche sind wir mit den Pfadfindern ins Allgäu aufs Bezirkslager gefahren. Ich schätze die meisten hatten keine großen Erwartungen denn es ist wie all die Lager zuvor: aufregend, spannend und großartig. Ich bin mitgefahren, weil ich weiß, dass man so akzeptiert wird wie man ist. Man lebt sein Leben und man hat die Möglichkeit einfach etwas Neues auszuprobieren, ohne, dass man dumm angeschaut wird oder eine Mutter hinter dir steht und sagt, dass es zu gefährlich sei. Das Gefühl zu haben man ist sicher, ist hier garantiert, denn man ist nie allein. Es gibt überall Kinder jeder Altersstufe – ruhig oder aufgedreht.
Es ist immer wieder schön mit allen zusammen am Lagerfeuer zu sitzen und zu singen, denn die schöne Gemeinschaft findet man fast nirgends. Abends dann im Zelt zu liegen und außen noch Gelächter zu hören ist ein Gefühl, dass man selbst erleben muss, denn man kann es nicht beschreiben. Aber eine Erfahrung von mir kann ich teilen: Wen man keinen guten Tag hatte, oder es einem nicht gut geht, ist es das beste Gefühl in dieser Gemeinschaft einzuschlafen.
Bezirkslager 2019
Von Flo G. (Holzkirchen)
Als Alexander der Große nach Persien aufbrach, mag er erwartet haben, dass die Menschen sich noch für hunderte Jahre an ihn erinnern würden. Allerdings dürfte es ihm schwer gefallen sein sich vorzustellen, dass über 2000 Jahre später, 200 Pfadfinder unter der Führung von „Alexandra der Großen“ ins Allgäu ziehen würden, um dort das neue Alexandria zu errichten.
Statt mit Pferden waren wir zwar mit dem Bus unterwegs, und statt Schwertern und Speeren waren gute Laune und Gitarren im Gepäck, der Tatendrang dürft allerdings dem von Alexanders Armee entsprochen haben.
Kaum auf dem beschaulichen Stück Land angekommen, welches für die Errichtung der Stadt angedacht war, begannen wir Alexandria zu bauen – aus Zeltstoff, Seil und Holz. Die Speisen, die jeden Tag kredenzt werden, können sich im Übrigen durchaus mit jenen messen, welche Alexander selbst aß.
Im Laufe der folgenden Tage wurde – mal bei Regen, meist bei Sonnenschein – mit ungetrübter Laune durch Spiele und Aufgaben die Pfadfinderliche Version von Alexandria geprägt und erlebt: Sei es beim Tempelbau, bei dem es mit nahezu unüberwindbar komplexen Behörden Systemen zu kämpfen galt, oder bei der Überwindung von Gewässern auf selbst gebauten „Galeeren“.
Von diesem Alexandria mag am Ende weniger für die Nachwelt erhalten bleiben als von denen aus Stein, aber die Erfahrungen und Erlebnisse, die die Pfadfinder mitnehmen sind kaum mit persischem Gold aufzuwiegen.