Sicher geht es Dir wie vielen anderen, die sich diese Frage stellen und selbst keine „Pfadfinderkarriere“ hinter sich haben. Das Bild des Pfadfinders ist klischeebehaftet und schwer zu fassen. Zumal die vorgefertigte Meinung des kekseverkaufenden, wurzelsammelden „Uniformträgers“ recht wenig mit unserer eigentlichen Arbeit zu tun hat.
Auch wenn wir noch heute gerne den Großteil unserer Aktivitäten mit der Natur verbinden, so verstehen wir uns mehr als weltoffener Jugendverband mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche zum selbstbestimmten und verantwortungsvollen Handeln zu erziehen. Die Natur in ihrer Schönheit und Rauheit ist uns da der beste Partner, aber das Selbstverständnis unserer Arbeit bedeutet mehr als Spiel, Spaß und Freizeitbeschäftigung.
Im Prinzip ist unsere Arbeitsweise aber nicht neu. Baden Powell der Gründer der Pfadfinderbewegung legte vor über 100 Jahren wichtige und auch noch heute topaktuelle Prinzipien und Methoden der Pfadfinder-Arbeit fest.
Die Prinzipien der Pfadfinderbewegung sind ein Verhaltenskodex, der für alle Mitglieder auf der Welt gleichermaßen gilt und damit die Bewegung als Ganzes prägt. Der Weltverband WOSM benennt drei Grundprinzipien, die als Verpflichtungen formuliert wurden::
– die Pflicht gegenüber Gott,
– die Pflicht gegenüber Anderen und
– die Pflicht gegenüber sich selbst.
Die Pfadfindermethode mit deren Hilfe das Ziel der Pfadfinderbewegung erreicht und die genannten Prinzipien erfüllt werden sollen, ist ein System fortschreitender Selbsterziehung aus vier Elementen:
– Pfadfindergesetz / Pfadfinderversprechen,
– Learning by Doing (Lernen durch Tun),
– Bildung kleiner Gruppen und
– fortschreitende und attraktive Programme mit verschiedenartigen Aktivitäten.
Um dies auch in unserem Stamm umsetzen zu können, versuchen wir in unseren Gruppenstunden die Kinder und Jugendlichen an die pfadfinderischen Werte und Ideale heranzuführen und sie bei gemeinsamen Aktivitäten wie Zeltlagern und Großfahrten in die Praxis umzusetzen.
Die Schwierigkeit zu definieren was ein Pfadfinder genau macht, ergibt sich aus der Idee der Bewegung selbst, nämlich ein attraktives und abwechslungsreiches Programm zu gestalten. Da die Bedürfnisse und Interessen der jungen Pfadfinder stehts im Wandel sind, ist auch unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen immer leichten Veränderungen unterworfen. So ist es nicht erstaunlich dass, wenn man Pfadfinder verschiedener Gruppen oder gar verschiedener Verbände zu ihren Aktivitäten befragt, man doch immer wieder leicht unterschiedliche Bilder erhält, die jedoch im Kern mit unseren Idealen vergleichbar sind.
In unserem Stamm galt aber schon immer der Grundsatz:
Gutes zu bewahren und sich trotzdem jeden Tag ein Stück neu zu erfinden.
So sehen wir uns als traditionell – scoutistischer aber auch offener Haufen ohne Extreme, der sich immer wieder gerne auf neue Abenteuer einlässt!